Immer mehr junge Menschen wollen studieren, demografiebedingt gibt es gleichzeitig immer weniger von ihnen â was bedeutet das fĂŒr die duale Berufsausbildung?
WĂ€hrend gröĂere Unternehmen spezielle Ausbildungsprogramme auflegen, um die AttraktivitĂ€t der dualen Ausbildung aufrecht zu halten, wendet sich manch kleinerer Betrieb von ihr ab. Klar ist, die Themen Nachwuchssuche und FachkrĂ€ftemangel bringen Stress in die Betriebe. Schon heute fehlen besonders in der Pflege, im Handwerk, in der IT- und der Metall- und Elektrobranche FachkrĂ€fte auf dem Arbeitsmarkt. Gleichzeitig bleiben immer mehr AusbildungsplĂ€tze unbesetzt.
Nach dem Thema FĂŒhrungskrĂ€fteentwicklung ist Ausbildung das zweitstĂ€rkste Segment im Seminar- und Inhouse-Bereich des BNW. Ăber 1.000 Auszubildende und Ausbilder*innen haben 2021/22 an offenen und an Inhouse-Seminaren teilgenommen. Das Angebot reicht vom Onboarding bis zur PrĂŒfungsvorbereitung. Immer stĂ€rker im Fokus: das Finden und Binden von Azubis. âTatsĂ€chlich gewinnt das an Board nehmen und binden der Azubis immer mehr an Bedeutung, schneller als frĂŒher sind diese heute auch mal wieder weg, darĂŒber mĂŒssen sich Unternehmen bewusst sein und entsprechende LösungsansĂ€tze entwickelnâ, sagt Katja Oehl-Wernz, Leiterin Kundenmanagement im Bereich Unternehmensdienstleistungen. Ein besseres Angebot oder die Ăberlegung, doch lieber zu studieren, können mögliche GrĂŒnde sein. Im neuen Impulsformat Wissens-Snack geht es dann auch mal um Themen wie: â10 GrĂŒnde warum ich nicht bei dir bleibe | AusbildungsabbrĂŒche vermeiden.â   Â
Mit jeder neuen Azubi-Generation mĂŒssen sich Ausbilder*innen neu auf die jungen Menschen einstellen. Was dabei immer hilft: Humor. Aber auch die FĂ€higkeit, sich von den Digital Natives etwas zeigen zu lassen. Immer wichtiger wird eine Begegnung auf Augenhöhe.
Das Spannungsfeld, in dem sich Ausbilder*innen bewegen, liegt zwischen sozialer Integration und Qualifizierung. Neben Fachkompetenz, dem Wissen ĂŒber digitale Technologien und der Nutzung digitaler Lehr- und Lernmedien brauchen betriebliche Lernbegleiter*innen vor allem Sozialkompetenz und KommunikationsstĂ€rke. Themen wie Kommunikation, Feedback, aber auch der Umgang mit belasteten Jugendlichen wurden 2021 stĂ€rker nachgefragt. âDie Herausforderungen fĂŒr Ausbilder*innen steigen â, sagt Katja Oehl-Wernz.
Und die Auszubildenden?
Von denen wird zunehmend erwartet, dass sie bereits zum Start ihres Berufslebens mitdenken und wie alte Hasen mitarbeiten. Um Azubis so frĂŒh wie möglich fĂŒr den Berufsalltag fit zu machen, planen viele Unternehmen deren Weiterentwicklung schon wĂ€hrend der Ausbildung. Den richtigen Partner dafĂŒr, finden sie im BNW.  Â
Anna Schwanitz, Personalentwicklung, Teamleiterin Services