Zukunftstage und selbstorganisierte Messen können aufgrund der aktuellen Situation nur eingeschränkt stattfinden. Doch wie bringt man dann künftigen Auszubildenden Branche, Beruf und Unternehmen näher?
Natürlich können klassische Methoden, wie Stellenangebote in der Zeitung oder auf Stellenportalen für freie Ausbildungsplätze genutzt werden. Es gibt aber auch Unternehmen, die sich nicht beirren lassen und neue Möglichkeiten ausprobieren, um junge Menschen anzusprechen.
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Junge Generationen brauchen auch weiterhin Entscheidungs- und Orientierungshilfen
Unter den jetzigen Umständen hat sich ein Fakt nicht verändert: Jungen Menschen sehen sich heute mit unzähligen beruflichen Möglichkeiten konfrontiert. Kein Wunder, dass ihnen der Überblick fehlt und sie auf der Suche nach Orientierung sind. Fakt ist aber auch, dass mehr als 75% der Bewerberinnen und Bewerber für einen Ausbildungsplatz mehrere Angebote erhalten.
Unternehmen sollten die Gelegenheit nutzen, jungen Menschen Entscheidungs- und Orientierungshilfen zu geben und so die Bedürfnisse sowie offene Fragen der Generation anzusprechen. Da Kontaktmöglichkeiten wie Messen und Zukunftstage für das Recruiting fehlen, können diese Hilfen auch online auf der eigenen Unternehmenswebsite angeboten werden. Firmen sollten nur nicht vergessen, Jugendliche aktiv auf dieses Angebot hinzuweisen.
Azubi-Recruiting 4.0: Warum Unternehmen derzeit im Internet aktiv sein müssen
Passende Kandidatinnen und Kandidaten für die eigenen Ausbildungsplätze zu finden ist zwar nicht einfach, aber nach wie vor machbar. Unternehmen müssen nicht nur zielgruppenrecht kommunizieren, sondern dabei auch authentisch bleiben und sich gleichzeitig positiv von den Mitbewerbern abheben. Das gilt auch für die digitale Kommunikation.
Das direkte Netzwerk und das lokale Umfeld können durch digitale Maßnahmen aktiviert und motiviert werden. Hier kann die Einbindung der eigenen Mitarbeiter helfen, aber auch der Kommunikationsweg über das Social Web sollte ins Auge gefasst werden. Außerhalb des Internets ergibt das Versenden von Flyern oder anderem Werbematerial Sinn.
Zukunftstage in Niedersachsen neu gedacht
Im Rahmen eines Aktionsprogramms, das seit 2001 bundesweit durchgeführt wird, findet jährlich der sogenannte „Girls‘ Day“ und zusätzlich der „Boys‘ Day“ statt. Mädchen und Jungen werden zu diesen Zukunftstagen eine Vielzahl von Berufen nähergebracht, die sie bei ihrer Berufswahl sonst eher selten in Betracht ziehen. Aufgrund der Coronakrise fielen beide Aktionstage aus.
Der „Girls‘ Day“ wurde jedoch von vielen Unternehmen digital abgehalten:
- Brose Fahrzeugteile organisierte mehrere Live-Video, in dem Ausbildungsberufe vorgestellt wurden.
- Coding for Tomorrow entwickelte ein Digitalformat, mit dem Mädchen auch von zu Hause aus kreativ tüfteln konnten.
- Siemens bot mit „Girl’s Online“ viele Einblicke in die Chancen und Möglichkeiten der technischen Berufswelt.
Auch der „Girls‘ Day“ bei der temps GmbH Malerbetriebe musste leider ausfallen. Das Unternehmen nutzte allerdings seine eigene Website, um zumindest ein Stellengesuch zu veröffentlichen. Derzeit zählt das Unternehmen 67 Azubis, 57 davon gewerblich. Egal ob Maler und Lackierer, Fahrzeuglackierer oder Kaufleute für Büromanagement – die temps GmbH konnte immer einen Großteil seiner ausgeschriebenen Ausbildungsstellen besetzen.
Das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW): ein starker Partner für Firmen in Niedersachsen – analog und digital
Das BNW unterstützt Unternehmen nicht nur in Berufs- und Ausbildungsfragen. Gemeinsam mit den Unternehmen wird versucht, diverse Ausbildungsberufe attraktiver zu gestalten. So bleiben Firmen zukunftsfähig und junge Menschen lernen interessante Berufe sowie Arbeitgeber ihrer Region besser kennen.
Dafür bietet das BNW nicht nur analoge, sondern auch digitale Lösungen. Interessenten können sich in Apps über diverse Ausbildungsberufe informieren und Bewerbungstrainings werden in digitalen Klassenzimmern angeboten. So können sich junge Menschen erfolgreich bei ihrem Traumunternehmen bewerben.