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3 Tipps für kreative Konfliktlösungsmethoden mit Azubis

Wo Menschen zusammenkommen und zusammenarbeiten, lassen sich Konflikte oft nicht ganz vermeiden. Umso wichtiger ist es, frühzeitig einen konstruktiven Umgang mit Stresssituationen zu finden. Die Frage „Wie gehe ich eigentlich mit einem Konflikt um?“ ist daher zentral und sollte gestellt werden, bevor starke Emotionen wie Wut oder Ärger eskalieren.

Gerade in der Ausbildung entstehen Konflikte nicht selten deshalb, weil hier unterschiedliche Arbeitsweisen, Altersgruppen und Kulturen – und somit auch verschiedene Wertevorstellungen – aufeinandertreffen. Typischerweise stehen sich in solchen Fällen Ausbilder:innen und Azubis gegenüber.

Als Ausbilder:in hilft es, Konflikten mit einem methodischen Ansatz zu begegnen, statt sich von Emotionen leiten zu lassen. Ein wichtiger Schritt ist, die Ursachen für einen drohenden Konflikt möglichst früh zu erkennen und so vorbeugend aktiv zu werden.

Denn Konflikte können vielschichtige Ursachen haben. Um sie im Kern zu verstehen, eignen sich verschiedene kreative Methoden – einige davon stelle ich Ihnen im Folgenden vor. Sie stammen aus dem sogenannten „Werkzeugkasten“ der Kreativitätstechniken und können Konfliktlösungen nicht nur strukturierter, sondern auch etwas spielerischer gestalten. Beide Konfliktparteien werden aktiv eingebunden und erleben gemeinsam, dass ein Streit auch positive Lernerfahrungen mit sich bringen kann.

 

Tipp 1 – Der Rollenwechsel

Planen Sie im Unternehmen eine bestimmte Zeit ein (zum Beispiel eine Stunde) für einen Rollentausch. Dabei übernimmt eine Ausbilder:in die Rolle des Azubis, während die Azubis gleichzeitig in die Rolle des:der Ausbilder:in schlüpft. Alle anderen Hierarchien und typischen Merkmale bleiben dabei bestehen. Eine unbeteiligte dritte Person kann gegebenenfalls als neutrale Beobachter:in hinzugezogen werden. Diese Methode eignet sich sowohl zur internen Mediation als auch als unterstützende Maßnahme mit externer Begleitung. Der größte Vorteil ist die Unvoreingenommenheit einer außenstehenden Person, die oft weniger von betrieblichen Machtverhältnissen beeinflusst wird.

In der neuen Rolle kann der:die Azubi:ne ganz offen aufzeigen, was ihn:sie belastet oder stört – und umgekehrt. Dabei ist es nicht das Ziel, bestimmte Meinungen zu erzeugen, sondern vielmehr, den jeweils anderen Standpunkt spielerisch zu erleben. Im Anschluss an die Übung sollte ein Austausch stattfinden, in dem beide Parteien ihre Eindrücke schildern. Idealerweise erfolgt diese Reflexion einige Stunden oder sogar einen Tag später, sodass Zeit bleibt, die gemachten Erfahrungen sacken zu lassen.

 

Tipp 2 – Die Umfrage

Lassen Sie eine anonyme Umfrage im Betrieb durchführen, um ein Stimmungsbild zur allgemeinen Arbeitszufriedenheit zu gewinnen. Nutzen Sie hierfür ein einfaches Online-Tool wie „SurveyMonkey“. Teilen Sie die Befragung in zwei Teile auf: Der erste Teil enthält offene Fragen und Mehrfachantworten, während der zweite Teil ein Feld für Kommentare und zusätzliche Anmerkungen bereitstellt.

Erstellen Sie anschließend zwei identische Ergebnisberichte. Eine Kopie geben Sie dem:der Auszubildenden mit der Bitte, diese Auswertung zu analysieren und zu interpretieren. Die zweite Kopie werten Sie selbst aus. Auf diese Weise kann der:die Azubi:ne die Ergebnisse aus eigener Sicht bewerten, und Sie als Ausbilder:in setzen sie in Relation zur eigenen Wahrnehmung. Dieser Vergleich ist sehr hilfreich, um mögliche Konfliktfelder zu identifizieren und ein besseres Gespür für das eigene Mindset zu bekommen.

 

Tipp 3 – Die gestalterische Variante

Bieten Sie Ihren Azubis im Unternehmen eine Wandfläche an, die sie frei gestalten dürfen. Die Umsetzung kann außerhalb der Arbeitszeit oder, wenn es möglich ist, während einer bestimmten Arbeitszeitspanne geschehen. Um den Kostenrahmen zu schonen, können Sie im Team fragen, wer noch Farben oder andere Materialien zuhause übrig hat.

Außer den grundsätzlichen ethischen und moralischen Richtlinien gibt es dabei kaum Vorgaben. Allerdings sollten sich Azubis bewusst sein, dass andere Kolleg:innen durchaus sachlich Stellung zu ihren künstlerischen Gestaltungen nehmen können. Deshalb ist es wichtig, dass die Azubis erklären können, wie ihre Ideen entstanden sind – besonders dann, wenn sie konkrete Konflikte in gestalterischer Form aufgreifen. Durch die kreative Herangehensweise kann bei allen Beteiligten ein besseres Verständnis für die Situation oder das Problem entwickelt werden.

Der Effekt dieser Übung ist zweifach: Einerseits wird den Azubis symbolisch ein Platz im Unternehmen zugesprochen, andererseits nutzen sie aktiv die Chance, eigene Gedanken und Konfliktlösungsansätze zu visualisieren.

 

Kreative Konfliktlösungsstrategien entwickeln

Kreative Methoden können Konflikte auflockern und dazu beitragen, dass beide Seiten neue Sichtweisen erfahren. Auf dieser Grundlage fällt es leichter, gemeinsame Lösungen zu finden und klare Absprachen für den zukünftigen Umgang mit Konflikten zu treffen.

Das spielerische Element bewirkt, dass es keine:n offenkundige:n „Verlierer:in“ gibt. Stattdessen wird kooperativ an der Konfliktlösung gearbeitet, was wiederum das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Bleiben Konflikte hingegen unbearbeitet oder wird keine externe oder interne Vermittlung genutzt, führt dies häufig dazu, dass die Konfliktparteien sich im schlimmsten Fall trennen (etwa durch Kündigung oder Abbruch der Ausbildung).

 

Die 4 häufigsten Ursachen für Konflikte in der Ausbildung

Insbesondere beim Start einer Ausbildung können Konflikte auftauchen: Häufig prallen hier verschiedene Generationen und Erwartungen aufeinander. Die Person des:der Ausbilder:in hat meist bereits langjährige Berufserfahrung und fordert eine bestimmte Einstellung zu Pflichten und Leistungen ein, während der:die Azubi:ne sich noch in der Findungsphase befindet. Kommt es zwischen beiden zu einer Diskrepanz hinsichtlich des im Ausbildungsvertrag festgelegten Rollenverständnisses, sind Konflikte vorprogrammiert.

Zu den häufigsten Konfliktauslösern zählen:

  • Unpünktlichkeit oder Fehltage,
  • Unzuverlässigkeit,
  • schlechte Leistungen in der Berufsschule,
  • lückenhaftes oder fehlendes Führen des Berichtshefts.

 

Zwar kann eine externe Mediation helfen, dennoch ist es oft ratsam, zuerst intern nach kreativen Lösungswegen zu suchen. Gerade bei jungen Menschen wie Azubis führt ein spielerisch-kreativer Umgang mit Konflikten oftmals zu nachhaltigeren Ergebnissen als eine rein formale Mediation.

 

Fazit: Konflikte frühzeitig erkennen und mit Kreativität lösen

Mit einer guten Portion Kreativität und Offenheit können Konflikte sogar einen positiven Lerneffekt im Betrieb haben. Wer bereits präventiv Konfliktsignale wahrnimmt und konstruktiv damit umgeht, stärkt das Miteinander und fördert eine offene Lernatmosphäre. Gerade in der Ausbildung kann dies ein wichtiger Schritt sein, um das Vertrauen zwischen Ausbilder:innen und Azubis zu festigen – und zukünftige Konflikte zu vermeiden, bevor sie überhaupt entstehen.

Video: Wie wir Konflikte am Arbeitsplatz lösen – 4 geniale Schritte im Konfliktmanagement

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