Im Beruf sind sie sehr gefragt, und Karriereexperten sprechen ihnen eine immer größer werdende Bedeutung zu: Die Rede ist von den sogenannten Soft Skills. Doch was ist damit überhaupt gemeint? Und wie helfen sie während der dualen Berufsausbildung? Der folgende Beitrag bringt Licht ins Dunkel.
Soft Skills umfassen persönliche, soziale und methodische Kompetenzen. Darunter fallen wichtige Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Motivation und eine strukturierte Arbeitsweise. Soft Skills lassen sich in drei Kategorien einteilen:
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- Persönliche Kompetenzen umfassen auf eine Person selbst bezogene Eigenschaften wie Selbstvertrauen und Selbstreflexion
- Soziale Kompetenzen beziehen sich auf den Umgang mit anderen – eine klassische soziale Kompetenz ist Teamfähigkeit
- Methodische Kompetenzen zeigen auf, wie eine Person etwas löst. Dazu gehören Präsentationstechniken und Zeitmanagement
Soft Skills werden in der Kindheit erworben, können aber auch trainiert werden
Oft überschneiden sich die Soft Skills, sodass Kompetenzen aus dem einem Bereich zumeist auch Fähigkeiten in einem anderen Bereich erfordern. Beispielsweise erfordert eine gelungene Präsentation auch ein gewisses Selbstvertrauen. Um in allen beruflichen Situationen den richtigen Ton zu treffen, lohnt es sich anhand von Beispielen aus der Praxis zu üben.
Soft Skills sind eng mit der Persönlichkeit verbunden und wurden bereits in der Kindheit erworben. Aber das heißt nicht, dass Ausbilder und Auszubildende sie jetzt nicht mehr trainieren können – im Gegenteil.
Eine gute Ausgangsbasis ist es, wenn du sich mit der eigenen Grundeinstellung und Wertevorstellungen auseinanderzusetzen. Denn je klarer und definierter das Selbstbild ist, desto leichter fällt die Selbstoptimierung. Die eigenen Stärken sind ein Aushängeschild. Erst wer seine Stärken kennt und ausbaut, kann danach bei den Defiziten ansetzen, um Barrieren zu beseitigen und Ziele zu setzen, die klar und erreichbar sind.
(Deutsches Sprichwort)
Die wichtigste Fähigkeit im Beruf? Kommunikationsfähigkeit!
Soft Skills: Eine gute Kommunikation im Betrieb ist sehr wichtig
Soft Skills, die explizit für Beruf und Karriere benötigt werden, werden Business Skills genannt. Ganz besonders gefragt ist die Kommunikationsfähigkeit. Kommunikation verbindet Menschen. Und auch Mitarbeiter. Aus diesem Grund ist eine gute Kommunikation im Betrieb auch so überaus wichtig, denn: Nur wenn Menschen miteinander kommunizieren, interagieren sie auch. Ohne Interaktion gäbe es im Grunde keine Unternehmen, denn jedes Meeting ist offensichtlich getragen von der Kommunikationsfähigkeit der Teilnehmer.
Menschen mit Kommunikationsfähigkeit …
- vermitteln den Gesprächspartnern Achtung und Wertschätzung
- können einfache Gedankengänge ebenso kommunizieren wie abstrakte
- haben ein der Situation angepasstes Auftreten
Der Unterschied zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation
Für eine erfolgreiche Kommunikation kommt es natürlich darauf an, was jemand sagt. Noch wichtiger ist aber, wie es gesagt wird. Man unterscheidet hier zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation. Die nonverbale Kommunikation läuft auf der Beziehungsebene ab. Im Nichtsprachlichen geht es um alle Gesten, die Mimik, den Gesichtsausdruck sowie die Körperhaltung. Aber auch die Blickrichtung während eines Gespräches und die Stimme zählen zur nonverbalen Kommunikation. Die nonverbale Kommunikation erzeugt positive oder negative Reaktionen beim Gesprächspartner und ist zu einem Großteil dafür verantwortlich, ob sich Vertrauen und Sympathie zum Gesprächspartner aufbauen. Wie du sie sich trainieren lässt?
Das altbekannte Training alleine vor dem Spiegel eignet sich sehr gut, um an seinen nonverbalen Signalen zu arbeiten. Wer das nicht so gerne macht, kann zu einem anderen Trick greifen: Sich einen Film- oder Serienausschnitt von einer Person anschschauen und dabei den Ton abstellen. In zweiten Schritt wird versucht, die wahrgenommene Körpersprache zu deuten. Danach wird der Ton wieder angestellt und überprüft, ob man mit seiner Einschätzung richtig gelegen hat.
80 Prozent eines Gesprächsinhaltes wird über die Körpersprache vermittelt
Kommt die folgende Situation bekannt vor? WAS eine Person sagt und WIE sie es sagt passen überhaupt nicht zusammen? In den Worten liegt eine freundliche Begrüßung (verbale Kommunikation), der Gesichtsausdruck ist aber sehr grimmig und verschlossen (nonverbale Kommunikation). Bleibt dann der sprachliche oder der nichtsprachliche Teil der Begrüßung durch diese Person stärker beim Gegenüber hängen?
Hierzu gibt es sogar Forschungsergebnisse: Das deutsche „Allensbach-Institut“ berichtet in einer Studie, dass die verbale Kommunikation, also der Inhalt des Gesagten nur 19 Prozent ausmachen. Die paraverbale Kommunikation, also der Tonfall, die Betonung und die Artikulation sind da mit 26 Prozent schon wichtiger. Die nonverbale Kommunikation, mit all Ihren Gesten, der Mimik, den Bewegungen und dem Auftreten insgesamt macht sogar 55 Prozent eines Gespräches aus. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass mehr als 80 Prozent eines Gesprächsinhaltes über die Körpersprache vermittelt wird.
Damit in der Ausbildung Fehlinterpretationen und Missverständnisse vermieden werden, hilft es, die Körpersprache des Gegenübers lesen zu lernen. Das sind die wichtigsten Signale:
- Hängende Schultern wirken träge, unmotiviert und wenig selbstsicher
- Verschränkte Arme wirken dagegen abweisend und wenig kompromissbereit
- Die Hände auf den Knien sind oft ein Zeichen von Nervosität und Angespanntheit
- Ein fehlender Blickkontakt wirkt unseriös, uninteressiert und nicht selbstbewusst
Wie erleben Sie das Thema Kommunikationsfähigkeit in ihrem Ausbildungsbetrieb? Teilen Sie Ihre Erfahrung in den Kommentaren.
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Kommunikationsfähigkeit als Führungskraft – hier geht es zu einem speziellen Beitrag darüber.
Auf unserem Instagram-Kanal für Azubis @bnw_azubitipps gibt es noch mehr Infos zum Thema Soft Skills.
Zum Thema Interkulturelle Kompetenzen geht es hier entlang.