Die Arbeitswelt befindet sich in einem rasanten Wandel, und einige Berufe entwickeln sich schneller weiter als andere. Laut dem World Economic Forum sind wir in unserem Beruf nur so gut, wie unsere Fähigkeiten es erlauben. Doch welche Kompetenzen werden in den kommenden zehn Jahren den Unterschied machen?
Wir haben eine umfassende Checkliste zusammengestellt, die besonders für Personen in Industrieunternehmen von Nutzen ist. Mit der Aneignung dieser Fähigkeiten tragen Sie maßgeblich zur Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens bei.
Kompetenzen für Führungskräfte in der Industrie
Führungskräfte in den operativen Bereichen der Industrie-Fertigungsbranchen wie Maschinenbau, Automotive und Kunststoff-Chemie sollten über folgende Kompetenzen verfügen:
- Neue Technologien und künstliche Intelligenz: Arbeitsprozesse konzipieren, verändern und implementieren.
- Vernetzung von Mensch und Maschine: Verstehen und Gestalten der Schnittstellen zwischen Mensch, Maschine, Anlage, Produkt und Dienstleistung.
- Moderne Produktionsverfahren: Kenntnisse über Produktions- und Fertigungsverfahren sowie deren technologische Anforderungen und Qualifikationsbedarfe.
- Verständnis für Wertschöpfungsketten: Analysieren und Anpassen von Geschäftsmodellen im Kontext digitaler Transformation.
- Datenkompetenz: Datenmodelle verstehen, strukturieren und in Arbeitsprozesse integrieren.
- IT- und Kommunikationstechnik: Wissen in moderner Informations- und Elektrotechnik sowie deren Anwendungen.
- Digitale Kompetenzen: Grundlagen, Technik, Applikationen und Geräte souverän nutzen.
- Industrie 4.0-Themen: Verständnis für digitale Auftrags- und Assistenzformen sowie deren praktische Anwendung.
- Agile Arbeitsmethoden: Kommunikation, eigenverantwortliche Projektarbeit und Teamarbeit in agilen Prozessen.
- Lernmotivation: Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten.
Grundlegende Fähigkeiten für alle Mitarbeitenden
Auch für Mitarbeitende ohne Führungsverantwortung sind bestimmte Kompetenzen essenziell, um Digitalisierungsvorhaben nachhaltig umzusetzen:
- IT-Grundlagen: Sicherer Umgang mit EDV-Geräten und deren grundlegenden Funktionen.
- Digitale Grundfähigkeiten: Beherrschung von Technik, Apps und Software, die für den Arbeitsalltag notwendig sind.
- Digitales Lernen und Kommunizieren: Effektiver Einsatz von Lernsystemen sowie Kommunikations-, Team- und Projektplattformen.
Zukunftsfähige Nachhaltigkeitskompetenzen
In der Arbeitswelt der Zukunft wird Nachhaltigkeit nicht mehr nur ein “Nice-to-have” sein, sondern ein zentraler Bestandteil unternehmerischen Handelns. Mitarbeitende und Führungskräfte sollten daher Kompetenzen entwickeln, die ökologische und soziale Verantwortung mit wirtschaftlichem Erfolg verbinden.
Grundlagen der Kreislaufwirtschaft
Ein Verständnis für die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft – wie Recycling, Ressourcenschonung und geschlossene Materialkreisläufe – ist essenziell. Dies ermöglicht Unternehmen, Abfälle zu minimieren und Rohstoffe effizienter zu nutzen.
Green Skills
Technisches Wissen über umweltfreundliche Technologien und Prozesse wird zunehmend nachgefragt. Dazu gehören etwa Kenntnisse über erneuerbare Energien, emissionsarme Produktionsmethoden oder nachhaltige Materialentwicklung.
Nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln
Führungskräfte und Teams sollten in der Lage sein, Geschäftsmodelle zu gestalten, die ökologische und soziale Ziele mit wirtschaftlichem Erfolg vereinen. Beispiele sind Sharing-Modelle, Produkt-als-Dienstleistung-Konzepte oder CO₂-neutrale Lieferketten.
Nachhaltigkeitskommunikation
Unternehmen müssen in der Lage sein, Nachhaltigkeitsstrategien klar und glaubwürdig nach innen und außen zu kommunizieren. Dies umfasst auch die Berichterstattung zu Umwelt- und Sozialstandards.
Compliance und Umweltrecht
Mitarbeitende sollten mit den regulatorischen Anforderungen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Bereich Nachhaltigkeit vertraut sein, um sicherzustellen, dass die Unternehmensstrategien diesen entsprechen.
Nachhaltige Innovationsfähigkeit
Die Fähigkeit, Innovationen im Sinne der Nachhaltigkeit voranzutreiben, wird zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Dies kann beispielsweise die Entwicklung neuer Produkte umfassen, die eine längere Lebensdauer haben oder weniger Ressourcen verbrauchen.
Energie- und Ressourceneffizienz
Kenntnisse über Energiemanagement und ressourcenschonende Prozesse sind besonders für die Produktionsbereiche relevant. Hier gilt es, nachhaltige Technologien zu implementieren und Kosten zu senken, ohne die Umwelt zu belasten.
Fazit: Nachhaltigkeit als Schlüssel zur Zukunft
Nachhaltigkeit ist weit mehr als nur ein Trend – sie ist ein zentrales Element der Arbeitswelt der Zukunft. Unternehmen, die in nachhaltige Kompetenzen investieren, sichern nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern tragen auch aktiv zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit bei. Mitarbeitende, die diese Fähigkeiten entwickeln, sind bestens gerüstet, um die Transformation mitzugestalten und langfristig erfolgreich zu sein.
Quellen:
•World Economic Forum: Skills for Your Future
•Stifterverband / McKinsey: Future Skills