Was bedeutet eigentlich Führung? Wenn Sie diese Frage fünf verschiedenen Personen stellen, werden Sie vermutlich fünf verschiedene Antworten erhalten. Das ist nicht wirklich überraschend, hängt das Verständnis von Mitarbeiterführung doch von der Sichtweise und Position der Person und der Kultur des Unternehmens ab.
Wir im BNW verstehen Führung als partnerschaftlichen Prozess. Führungskräfte sind dabei nicht Antreiber oder Kontrolleure, sondern eher Coaches. Wir sind der Überzeugung, dass in diesem Führungsverständnis auch der Schlüssel zu gelingender Mitarbeiterführung steckt.
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Mitarbeiterführung im BNW: Chefs sind Coaches
Um das zu erläutern, werfen wir einen etwas detaillierteren Blick auf unser Führungsverständnis. Oft heißt es ja, Mitarbeiter würden für den Chef oder die Chefin arbeiten. Wir sehen das anders. Führungskräfte arbeiten für ihr Team und ihre Mitarbeiter.
Ihre Führungsaufgabe besteht nicht nur darin, das Team zu motivieren oder nur Zahlen im Blick zu haben. Sicher, die unternehmerischen und wirtschaftlichen Ziele sind wichtig, doch diese dürfen nicht auf Kosten der Mitarbeiter gehen.
Mitarbeiterführung bedeutet für uns …
- … ein partnerschaftliches Verhältnis von Führungskraft und Mitarbeiter.
- … die Aufgabe, als Coach das Team zu begleiten, die richtigen Fragen zu stellen und Mitarbeiter idealerweise selbst Lösungen und neue Ansätze entwickeln zu lassen.
- … die Mitarbeiter so gut wie möglich einzubeziehen und in Entscheidungen einzubinden. Führungskräfte sind Teamplayer, keine Einzelgänger.
- … die Bedürfnisse des Teams ernst zu nehmen, Fragen zu beantworten und Vorschlägen und Kritik gegenüber offen zu sein.
- … Veränderungen gemeinsam mit dem Team zu gestalten und Neuerungen nicht einfach ohne Erklärung vorzugeben.
Dieses Verständnis von Mitarbeiterführung ist unbestritten anspruchsvoller als klassische Bilder es vorgeben. Statt mit einer “Basta-Mentalität” Änderungen einfach vorzugeben besprechen wir notwendige Schritte mit unseren Teams.
Das kann manchmal länger dauern, und nicht jede Entscheidung wird auf Begeisterung stoßen. Doch wenn das “Warum” einer Entscheidung klar ist, wird sie in der Regel deutlich besser angenommen und die Mitarbeiter können dahinterstehen – von der positiven Wirkung auf Stimmung, Atmosphäre, Zufriedenheit und schlussendlich auch Loyalität der Mitarbeiter ganz zu schweigen.
Anders sieht es aus, wenn sie eine völlig unerklärliche und unbegründete Anweisung umsetzen müssen.
Wie gelingt Mitarbeiterführung?
Diesen Teil haben wir bewusst mit einer Frage überschrieben. Zwar sind wir uns sicher, dass in unserem Führungsverständnis die wichtigsten Komponenten für gelingende Führung enthalten sind.
Doch aus der Arbeit mit unseren Unternehmenspartnern und vielen Gesprächen mit Teilnehmern wissen wir auch, das Mitarbeiterführung ganz individuell an die jeweiligen Rahmenbedingungen und vor allem die Kultur eines jeden Unternehmens angepasst werden muss.
Daher behaupten wir nicht, die perfekte Antwort zu haben. Wir können jedoch aus Erfahrung und Überzeugung sagen, dass die folgenden Punkte zu gelingender Mitarbeiterführung beitragen:
- Kritikfähigkeit und Diskussionsbereitschaft sind essentielle Eigenschaften von Führungskräften. Wer nur mit Ja-Sagern arbeiten will, tut weder sich noch dem Unternehmen einen Gefallen. Darf man Vorgesetzten eigentlich widersprechen? Hier geht es zu einem aktuellen Artikel auf Business Punk.
- Entscheidungen müssen kommuniziert und begründet werden. Das bedeutet nicht, dass nicht jede Entscheidung umgestoßen oder geändert werden könnte. Doch selbst wenn die Entscheidung an sich unumstößlich ist, hilft die Erklärung dabei, den Grund dafür zu verstehen.
- Hierarchie bringt Verantwortung mit sich, nicht unbedingt (Fach-)Kompetenz. Gute Führungskräfte wissen, dass sie in den verschiedenen Fachbereichen nicht besser sind, und auch nicht sein können, als die Experten in ihrem Team. Und sie wissen, wann und wie sie die Kompetenz ihres Teams nutzen und auf ihre Leute hören sollten.
- Offenheit und gemeinsame Ziele sind entscheidend. Ohne eine gemeinsame Basis können Teams nicht erfolgreich sein. Führungskräfte müssen hier durch ihr Verhalten den Maßstab setzen – und tun das immer, ob sie wollen oder nicht – und zeigen, dass sie die gemeinsamen Grundsätze und Ziele selbst ernstnehmen und anstreben.
- Jeder Mitarbeiter hat Potenzial. Gute Führungskräfte wissen das und suchen aktiv nach Wegen, das Potenzial ihrer Leute zu wecken und zu fördern. Sie scheuen sich nicht davor, Mitarbeiter zu unterstützen, auch und gerade dann, wenn sie besser sind als die Führungskraft.
All diese Faktoren greifen bei guter Führung ineinander. Schlussendlich läuft es auf einen Grundsatz hinaus: Führungskräfte arbeiten für ihr Team, nicht umgekehrt. Und gute Führungskräfte wissen das und verhalten sich entsprechend.
Wie verstehen Sie Führung? Wir freuen uns auf Ihr Feedback in den Kommentaren oder per E-Mail an uk@bnw.de.