Nachfolgend finden Sie eine ausführlichere Version des Blogbeitrags, die auf zentrale Aspekte von Führungskompetenz eingeht. Die Sprache ist bewusst menschlich-professionell gehalten, und es wird ausschließlich die Sie-Form verwendet. Zudem kommt eine genderneutrale Ausdrucksweise mithilfe des Doppelpunkts zum Einsatz. Dabei werden auch Aspekte berücksichtigt, die in Zeiten von Remote- oder Hybridarbeit zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Führungskompetenz: So steigern Sie Ihre Präsenz und Wirkung als Führungskraft
Wie können Sie Ihre Präsenz und Selbstwirksamkeit als Führungskraft weiterentwickeln, um Ihr Team erfolgreich zu unterstützen? Die folgenden Bausteine geben Ihnen praktische Hinweise, wie Sie durch bewusstes Verhalten, klare Handlungen und empathische Kommunikation Ihre Führungskompetenz nachhaltig stärken. Gerade in Zeiten, in denen viele Teams hybrid oder vollständig remote arbeiten, ist diese Art von Führung besonders wertvoll.
1. Motivierende Kommunikation
Gute Kommunikation ist ein Wechselspiel: Wer nur Informationen „sendet“, vergibt die Chance, Gemeinsamkeiten zu finden und Vertrauen aufzubauen. Indem Sie Ihrem Gegenüber aufmerksam zuhören, Fragen stellen und zielgerichtetes Feedback geben, schaffen Sie eine Atmosphäre, in der sich alle sicher fühlen.
- Aktives Zuhören und Spiegeltechniken: Wiederholen Sie das Gehörte hin und wieder, um sicherzustellen, dass Sie Ihr Gegenüber richtig verstanden haben. So beugen Sie Missverständnissen vor und zeigen Respekt.
- Fragende Haltung: Wer fragt, führt. Stellen Sie offene Fragen („Was halten Sie von …?“, „Wie würden Sie … angehen?“), um neue Perspektiven zu erfahren und Ihr Team aktiv einzubinden.
- Ich-Botschaften (WWW): Kommunizieren Sie klar Ihre Wahrnehmung, welche Wirkung etwas auf Sie hat und was Sie sich wünschen (Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch). Das hilft, konstruktiv Feedback zu geben und Missverständnissen vorzubeugen.
2. Empathisches Verhalten als Fundament
Empathie ist ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, Vertrauen aufzubauen und ein positives Miteinander zu fördern. Achten Sie deshalb auf eine Körpersprache, die Offenheit signalisiert, während Sie zugleich präsent und klar bleiben.
- Zugewandte Haltung: Stehen Sie schulterbreit, bleiben Sie in den Knien leicht locker und halten Sie regelmäßig Blickkontakt, ohne zu starren. Neigen Sie Kopf und Oberkörper leicht nach vorn, wenn Ihr Gegenüber spricht.
- Gestik: Halten Sie Ihre Hände möglichst oberhalb der Gürtellinie. Beim Zuhören können Sie die Finger leicht „ankern“ (etwa am Ringfinger). Öffnen Sie beim Sprechen die Hände und zeigen Sie die Handflächen in Richtung Ihres Gegenübers, um Offenheit zu signalisieren.
- Stimmlage: Setzen Sie auf eine ruhigere, etwas tiefere Stimmlage. Kurze Pausen vor wichtigen Worten lenken die Aufmerksamkeit Ihres Gegenübers auf das Wesentliche.
3. Gelassenheit siegt – Konflikte konstruktiv angehen
Gelassenheit ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die Sie als Führungskraft ausstrahlen können. Das bedeutet jedoch nicht, Probleme zu ignorieren, sondern stattdessen besonnen und lösungsorientiert zu handeln.
- Frühes Eingreifen: Warten Sie nicht, bis sich Störungen zuspitzen. Sprechen Sie Konflikte an, bevor sich Frust aufbaut und Unstimmigkeiten eskalieren.
- 24-Stunden-Regel: Wenn Sie persönlich stark verärgert sind, geben Sie sich eine Auszeit und schlafen Sie mindestens eine Nacht darüber. So können Sie Ihre Position reflektieren und gewinnen Abstand für ein konstruktives Gespräch.
- Einzelgespräche: Laden Sie betroffene Teammitglieder zunächst unter vier Augen ein. Geben Sie ihnen Raum, ihre Perspektive darzulegen, bevor Sie mögliche Lösungen entwickeln.
4. Regelmäßiges Feedback als Chance zur Veränderung
Regelmäßige Feedbackrunden helfen dabei, Stärken und Verbesserungsfelder zu erkennen. Sie geben Ihrem Team Orientierung und fördern gleichzeitig eine Kultur des offenen Austauschs.
- Individuelles Feedback: Geben Sie Ihren Mitarbeiter:innen regelmäßig Rückmeldungen – sowohl Lob als auch konstruktive Kritik. Diese sollte immer konkret, zeitnah und nachvollziehbar sein.
- Team-Feedback: Planen Sie feste Feedbackschleifen im gesamten Team ein, beispielsweise alle paar Wochen. Idealerweise moderiert jede Person abwechselnd, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
- Feedbackkultur in Online-Meetings: Nutzen Sie digitale Werkzeuge wie Umfragen, Whiteboards oder Breakout-Räume, um auch in Remote- oder Hybrid-Formaten einen lebendigen Austausch zu gewährleisten.
5. Sichtbarkeit und Zeitfenster
Zeigen Sie, dass Sie für Ihr Team ansprechbar sind – gerade, wenn es hektisch wird. So beweisen Sie, dass echte Führungskompetenz auch dann Bestand hat, wenn der Druck steigt.
- Verlässliche Sprechzeiten: Bieten Sie feste Zeitfenster an, in denen Sie für Fragen oder Anliegen zur Verfügung stehen. Das stärkt das Vertrauen und vermeidet das Gefühl, Sie nicht „stören“ zu dürfen.
- Klare Kommunikation Ihrer Erreichbarkeit: Geben Sie Ihrem Team transparent bekannt, wann Sie kurzfristig verfügbar sind und wann Sie sich auf konzentriertes Arbeiten zurückziehen möchten. So entstehen weniger Missverständnisse.
6. Wertschätzung und Respekt als gelebte Haltung
Wertschätzung und Respekt stellen das Fundament einer konstruktiven Teamkultur dar. Dabei geht es nicht nur um Lob, sondern auch um eine Grundhaltung, die Positives stärker betont als Defizite.
- Positive Formulierungen: Lenken Sie den Blick eher auf Möglichkeiten und Lösungen, anstatt nur auf das zu verweisen, was schiefläuft.
- Konstruktive Gesprächsführung: Vermeiden Sie Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen. Stellen Sie stattdessen die nächste Lösung in den Vordergrund.
- Vielfalt anerkennen: Heute arbeiten Menschen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen, Lebensmodellen und Erfahrungen zusammen. Fördern Sie eine inklusive Kultur, in der jede:r respektiert wird und sich einbringen kann.
7. Fehlerkultur zulassen
Gerade wenn neue Ideen ausprobiert und Prozesse verbessert werden, kommt es unweigerlich zu Fehlern. Eine offene Fehlerkultur fördert Innovation und Lernbereitschaft.
- Offenes Ansprechen: Sprechen Sie Fehler sachlich an und erarbeiten Sie gemeinsam, wie diese zukünftig vermieden werden können.
- Fokus auf Lernen: Stellen Sie die Frage „Was können wir daraus lernen?“ in den Vordergrund. Das animiert Ihr Team dazu, Herausforderungen als Wachstumschance zu betrachten.
- Ressourcen stärken: Konzentrieren Sie sich auf vorhandene Stärken und Potenziale. Einseitiges Augenmerk auf Defizite bremst Motivation und Kreativität.
8. Klare Vereinbarungen und Transparenz
Verbindliche Spielregeln und Offenheit sind wesentliche Bausteine jeder erfolgreichen Teamkultur. Sie schaffen Sicherheit und beugen Missverständnissen vor.
- Spielregeln gemeinsam aufstellen: Definieren Sie gemeinsam mit Ihrem Team Werte und Verhaltensstandards (z. B. Offenheit, Respekt, Verlässlichkeit).
- Transparenz bei Entscheidungen: Erläutern Sie die Hintergründe, wenn Sie eine Entscheidung treffen – besonders, wenn keine gemeinsame Abstimmung möglich war. Wer das „Warum“ versteht, akzeptiert Entscheidungen eher.
- Dokumentation: In hybriden oder Remote-Teams ist es hilfreich, Beschlüsse und Regeln schriftlich festzuhalten, damit alle auf demselben Stand sind.
9. Handlungsprinzipien und Rituale
Handlungsprinzipien sind wie Leitplanken, die Ihnen und Ihrem Team Orientierung in Stresssituationen bieten. So wissen alle, wie sie in bestimmten Situationen handeln können.
- Praxisnahe Sinnsprüche: Entwickeln Sie gemeinsam Leitsätze, zum Beispiel „Aller guten Dinge sind drei“. Ärgern Sie sich dreimal über denselben Punkt, sprechen Sie ihn unbedingt an.
- Rituale etablieren: Kurze Check-ins am Montag oder eine monatliche gemeinsame Retrospektive fördern Zusammenhalt und Teamkultur.
- Vorbildrolle: Achten Sie selbst konsequent auf die Einhaltung der vereinbarten Prinzipien. Nur so werden diese im Team auch wirklich gelebt.
10. Vertrauen und Selbstwirksamkeit stärken
Vertrauen ist das zentrale Fundament erfolgreicher Führung. Damit einher geht die Förderung der Selbstwirksamkeit Ihrer Mitarbeiter:innen, also die Überzeugung, aus eigener Kraft etwas bewirken zu können.
- Vertrauensvorschuss geben: Übertragen Sie bewusst Verantwortung, ohne ständig zu kontrollieren. Bieten Sie Hilfe an, wenn nötig, und geben Sie Rückendeckung.
- Selbstwirksamkeit fördern: Machen Sie deutlich, dass die Beiträge jeder einzelnen Person zählen und wertvoll sind. Dieses Gefühl der Bedeutsamkeit erhöht die Motivation deutlich.
- Achtsam mit sich selbst umgehen: Reflektieren Sie auch Ihre eigenen Grenzen und Ressourcen. Nur wenn Sie selbst auf Ihre Energie achten, können Sie langfristig souverän führen.
Fazit
Führungskompetenz zeigt sich in vielen Facetten: von empathischer Kommunikation und klarer Entscheidungsfindung über den aktiven Aufbau von Vertrauen bis hin zur Förderung einer positiven Teamkultur. In einer immer dynamischeren Arbeitswelt, in der Teams oft hybrid oder dezentral organisiert sind, gewinnt menschliche Nähe an Bedeutung – auch und gerade über Videokonferenzen oder Chat-Plattformen hinweg.
Wenn Sie diese Grundsätze beherzigen, schaffen Sie ein Umfeld, in dem sich alle wertgeschätzt fühlen, motiviert an die Arbeit gehen und gemeinsam nach vorne blicken. Auf diese Weise etablieren Sie eine Kultur, die auf Offenheit, Respekt und Vertrauen baut – und damit den Grundstein für nachhaltigen Erfolg legt.