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So gelingt Inklusive Führung

Mehr als zehn Millionen Menschen leben in Deutschland mit einer Behinderung. Der Anteil der Betroffenen im erwerbsfähigen Alter steigt kontinuierlich und liegt derzeit bei ca. 6,5 Prozent. 2016 waren 4,7 Prozent aller Arbeitsplätze an Menschen mit Handicap vergeben – Tendenz steigend. Denn mit zunehmendem Alter wird das Eintreten einer Beeinträchtigung immer wahrscheinlicher. Der Anteil von erwerbsfähigen Menschen mit Behinderung steigt also vor allem aufgrund des demografischen Wandels. Folglich ist es wahrscheinlich, dass auch im eigenen Unternehmen bereits behinderte Menschen beschäftigt sind. Eine Auskunftspflicht gibt es nicht, viele Betroffene verschweigen dies sogar, aus Sorge vor Nachteilen am Arbeitsplatz. Deshalb ist es wichtig, das Thema Inklusion bzw. die Teilhabe behinderter Menschen offen zu diskutieren und bestenfalls im Unternehmensleitbild zu verankern.

Inklusion ist ein Gewinn für alle!

Doch wie funktioniert die Inklusion beeinträchtigter Mitarbeiter und Kollegen? Wo liegen die Herausforderungen in der Führungsarbeit? Das Buch „Inklusive Führung – So gelingt die Inklusion von Menschen mit Behinderung in Unternehmen“ gibt Aufschluss und ermutigt Führungskräfte, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Das Autorenduo Silke Becker und Manfred Otto-Albrecht zeigt, wie Führungskräfte das Potenzial behinderter Menschen optimal nutzen können und wie Unternehmen von ihrer Beschäftigung profitieren. Dadurch werden Hemmschwellen abgebaut, Unsicherheiten beseitigt und die Motivation gesteigert, inklusiv zu führen. So viel sei vorweggenommen: „Gerade ältere Mitarbeiter mit Handicap sind oft gut qualifiziert: Von den 45- bis 64-jährigen Menschen mit Behinderung haben fast 77 Prozent eine Berufsausbildung oder ein Studium absolviert, bei jüngeren Personen mit Behinderung haben dagegen 56 Prozent eine vergleichbare Qualifikation. Grund dafür ist, dass die Behinderung häufig erst im Laufe des Erwerbslebens entsteht, wenn die betreffenden Mitarbeiter bereits beruflich etabliert sind.“ (aus Kapitel 1: „Inklusive Führung betrifft jedes Unternehmen“). Weiterhin führen die Autoren aus, dass zahlreiche behinderte Menschen überdurchschnittlich motiviert sind und – beispielsweise im Falle von Autisten – außergewöhnliche Fähigkeiten in bestimmten Feldern zeigen, die eine Bereicherung für das Unternehmen sein können. Die Beschäftigung von Mitarbeitern mit Handicap trage außerdem zu einer positiven Außenwahrnehmung sowie zur Vielfalt und Heterogenität des Teams bei. Diese wiederum zeige nach Aussage von vielen Unternehmen nicht nur positive Auswirkungen auf die Empathie der Kollegen, sondern auch auf die Produktivität der Firma.

 

Inklusion ist kein Hexenwerk

Inklusives Führen setzt auch die Kenntnis von Rahmenbedingungen voraus, die über das Thema „Barrierefreiheit“ hinausgehen. So erhalten die Leser einen Überblick über die rechtlichen Grundlagen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, über Fördermöglichkeiten sowie eine umfassende Literaturliste zur Arbeitsplatzgestaltung.

Zwischen den Kapiteln des Buches berichten Praktiker aus Betrieben von ihren Erfahrungen. Die Gastbeiträge und Portraits zeigen unter anderem, welche Bedürfnisse, Sorgen und Ängste hinter Problemen der inklusiven Führung stehen und wie diese gelöst werden konnten. Unter den Texten finden sich echte Erfolgsgeschichten, die zeigen: Inklusion ist kein Hexenwerk, wenn alle Akteure – auch die Betroffenen selbst – sie aktiv mitgestalten! Experten aus unterschiedlichen Bereichen geben ferner hilfreiche Tipps und Handlungsempfehlungen aus der Praxis. Potenzielle Fallstricke werden damit aus dem Weg geräumt.

Das 169 Seiten starke Buch „Inklusive Führung“ ist das Ergebnis einer dreijährigen Zusammenarbeit mit über 2.000 Unternehmen und im Rahmen des Projekts „Unternehmens-Netzwerk INKLUSION“ entstanden. Es steht Ihnen kostenfrei unter diesem Link zum Download zur Verfügung: http://bit.ly/Buch_Inklusive_Fuehrung

Das Projekt „Unternehmens-Netzwerk INKLUSION“ wird durchgeführt von den Mitgliedern der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation (BAG abR) e. V. in Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Es wird gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Das BNW ist Projektpartner für Niedersachsen.

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