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Förderung von Qualifizierung: Weiterbildungskosten sparen dank staatlicher Unterstützung

Kurzarbeitergeld wird aktuell in vielen Unternehmen genutzt, um die Auswirkungen von Auftragsrückgängen und temporäre Lockdowns abzumildern. Trotz der wirtschaftlich teilweise schwierigen Lage ist den meisten Unternehmen bewusst, dass sie ihre Mitarbeiter weiter qualifizieren sollten. Leider müssen manche Firmen jedoch Weiterbildungskosten sparen und können sich die Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden schlicht nicht leisten. [toc] Diese Herausforderung hat auch die Koalition im Bundestag erkannt und steuert gegen – mit dem Instrument des Kurzarbeitergeldes. Was im ersten Moment seltsam klingen mag, erweist sich bei genauerer Betrachtung als echte Chance für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen.

Weiterbildungskosten sparen durch verlängertes Kurzarbeitergeld

(…) „Ich halte eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds für zwingend notwendig“, so die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Kerstin Tack (Quelle: Handelsblatt). Mit dieser Auffassung steht sie nicht allein da, denn genau diese Verlängerung des Kurzarbeitergeldes hat die Koalition im August 2020 in Berlin beschlossen. Die Maßnahmen gehen jedoch deutlich über eine reine Verlängerung hinaus und sind eng an Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen gekoppelt. Konkret bedeutet das:
  • Das Kurzarbeitergeld soll von zwölf – reguläre Dauer – auf bis zu 24 Monate verlängert werden.
  • Betriebe, die bis zum 31.Dezember 2020 Kurzarbeit einführen, können von dieser Verlängerung profitieren.
  • Bis zum 30. Juni 2021 sollen die Sozialversicherungsbeiträge vollständig erstattet werden. Diese Unterstützung soll als Zuschuss erfolgen und ausdrücklich nicht als Darlehen, welche die Belastung der Unternehmen nur zeitlich verschieben jedoch nicht mindern würden.
  • Vom 01. Juli 2021 bis höchstens zum 31. Dezember 2021 können die Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von maximal 50 Prozent erstattet werden.
Der letztgenannte Punkt ist nicht das Ende der Förderung. Die 50-prozentige Unterstützung kann auf bis zu 100 Prozent der Sozialversicherungsbeiträge erhöht werden, wenn während der Kurzarbeit eine Qualifizierung erfolgt. Unternehmen können also Weiterbildungskosten sparen, wenn sie die Kurzarbeitsphase nutzen, um ihren Mitarbeitern Weiterbildung zu ermöglichen.

Weiterbildungskosten sparenZukunftsfähigkeit sichern und Weiterbildungskosten sparen

Mit diesen Fördermaßnahmen der Koalition können Arbeitgeber aus der Not eine Tugend machen. Längst ist klar, dass kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiterschaft essenziell für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und ihre künftige Wettbewerbsfähigkeit ist. Auch Peter Weiß von der CDU betont: „Es kommt nicht nur darauf an, die Krisenzeit durchzustehen, sondern sich auch für die Zukunft fit zu machen …“ Weiterbildung ist hier unentbehrlicher Bestandteil der zukunftsgewandten Unternehmensstrategie. Die notgedrungen eingeleitete Kurzarbeit hat unter dem Blickwinkel der Qualifizierung sogar einige Vorteile. Arbeitnehmer müssen die für Weiterbildung notwendige Zeit nicht durch Nacharbeit oder großer Aufgabenberge ausgleichen. Arbeitgeber müssen ihrerseits deutlich weniger Planungsaufwand betreiben, um Mitarbeiter für entsprechende Maßnahmen freizustellen, da die reduzierte Arbeitszeit und der reduzierte Arbeitsumfang Abstimmungen in Teams spürbar erleichtert. Unternehmen, die durch Inanspruchnahme des verlängerten Kurzarbeitergeldes Weiterbildungskosten sparen wollen, sollten im Vorfeld abstimmen:
  • Welche Fähigkeiten und Qualifikationen sowohl Mitarbeiter als auch Unternehmen weiterbringen.
  • Welche Skills und Expertise in der Zeit nach den pandemiebedingten Einschränkungen und Umsatzrückgängen gebraucht werden.
  • Wo sich sinnvoll Weiterbildungskosten sparen lassen und welche Qualifizierungsmaßnahmen möglicherweise besser unabhängig von der Förderung durchgeführt werden.
  • Wie Weiterbildung und Qualifizierung die digitale Transformation des Unternehmens unterstützen und vorantreiben können.

Förderung von Qualifizierung – zahlreiche Möglichkeiten und Chancen

Die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 24 Monate ist für viele Unternehmen sicherlich eine willkommene Unterstützung. Dabei sollte jedoch, auch in einer nicht ganz einfachen Zeit wie der aktuellen, nicht vergessen werden, dass es für Weiterbildung und Qualifikation zahlreiche weitere Fördermöglichkeiten – vom Bildungsgutschein bis zu Zuschüssen für Unternehmen – gibt. Arbeitgeber können daher auch dann Weiterbildungskosten sparen, wenn keine wirtschaftlichen Einschränkungen oder Auftragseinbrüche zu befürchten sind. In Zeiten normaler – oder hoher – wirtschaftlicher Auslastung treten jedoch Fragen nach den vorhandenen Zeitkontingenten, der Vertretung vielbeschäftigter Mitarbeiter und der Koordination von Weiterbildungsterminen in den Vordergrund. Viele Unternehmen wägen dann den kurzfristigen Arbeitsausfall der Mitarbeiter gegen die mittel- und langfristige Wirkung der Weiterbildung und Qualifizierung ab. In der Vergangenheit neigte sich die Waage nicht automatisch zu Gunsten der Weiterbildung. Neben der finanziellen Unterstützung ist die Pandemie bedingte Ausnahmesituation daher auch eine gute Gelegenheit, um auf unternehmerischer Eben den Wert und die Priorität von Weiterbildung Qualifikation zu reflektieren und möglicherweise neu einzuordnen. Sicher, Unternehmen wollen immer Weiterbildungskosten sparen und es ist sinnvoll, alle zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten auszuschöpfen. Die grundlegende Entscheidung, Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter zu priorisieren, sollte jedoch unabhängig von finanziellen Anreizen getroffen werden. Denn schlussendlich geht es um die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens – und die sollte immer an erster Stelle stehen. Ein gutes Beispiel für unternehmensinterne Herausforderungen ist das Thema Veränderungsmanagement. Veränderung benötigt Kompetenzen – damit sie zielführend und integriert vorangetrieben werden kann. Unser Projekt Transformationslotsen setzt genau da an und bildet Mitarbeiter*innen zu Treibern des digitalen Strukturwandels weiter. Machen Sie sich ein erstes Bild von der Qualifizierungsmaßnahme anhand unseres Videos. Hier geht es zu weiterführenden Artikeln über die Qualifizierung zu Transformationslotsen, für die es selbstverständlich auch Fördermöglichkeiten und Zuschüsse für Unternehmen gibt. Themenschwerpunkt Transformationslotsen Teil 1: Digitale Transformation und Veränderungsmanagement: Transformationslotsen weisen in der Automobilindustrie den Weg Teil 2: Kompetenzen für das Veränderungsmanagement: So gestalten Sie Transformation wirkungsvoll
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