In Krisenzeiten gilt es für Unternehmen, den Blick nach vorn zu richten und alle Chancen für bessere Zeiten zu nutzen. Der Branchenverband Bitkom geht positiv davon aus, dass die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus die Digitalisierung in Deutschland entscheidend vorantreiben werden. Bereits vor der Krise wurden neue Technologien in der industriellen Produktion mit hoher Geschwindigkeit eingeführt. IT-gestützte Prozesse ermöglichten die „Echtzeit“-Produktion mit sofortigen Anpassungen an veränderte Kundenwünsche. Doch die globale Pandemie führte innerhalb kürzester Zeit zum Stillstand der Bänder. Bis Ende April 2020 hatte nahezu jede dritte Firma in Deutschland Kurzarbeit angezeigt.
In der niedersächsischen Wirtschaft fiel die Stimmung gemäß „IHK-Konjunkturklimaindikator“ durch die Corona-bedingten Schließungen ab. Ein Drittel der befragten Betriebe erwartete Zahlungsschwierigkeiten ab Mai. Ganz oben auf der Liste der Unterstützungsmaßnahmen standen bei den Unternehmen Kurzarbeitergeld und Steuererleichterungen. Sofortprogramme können jedoch keine nachhaltige Strategie für die Zukunft darstellen. Unternehmen in Niedersachsen sollten daher nicht nur auf ihre finanziellen Ressourcen setzen. Es gilt vor allem, die personellen Ressourcen bestmöglich einzusetzen. Die ausgefallene Arbeitszeit darf während der Kurzarbeit – beziehungsweise beim schrittweisen Hochfahren der Produktion – nicht ungenutzt bleiben.
Wege aus der Krise: Zukunftssicherung auch durch neue Kompetenzen
Für Geschäftsleitung und Mitarbeiter heißt es jetzt: verantwortlich handeln und sich wappnen gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona. Nicht nur die in Niedersachsen stark vertretene Automobilindustrie fährt am besten, wenn Unternehmen und Beschäftigte im Dialog bleiben. Um die aktuellen Herausforderungen zu meistern, brauchen Firmen die notwendigen Kompetenzen ihrer Arbeitskräfte, damit diese unternehmens- und praxisbezogen mitdenken. Ohne Fachkräfte können Unternehmen Innovationen nicht vorantreiben und wettbewerbsfähig bleiben.
Schon vor der Krise benötigten Firmen im digitalen Strukturwandel grundlegend veränderte und erweiterte Kompetenzen der Mitarbeiter. Corona verstärkte und beschleunigte diese Entwicklung nur. Wenn Unternehmen auch nach der Krise Innovationsführer werden oder sein wollen, bilden die Qualifikationen der Mitarbeiter dazu die Grundlage. Es geht um das Erlernen neuer Kompetenzen, aber auch um die Anpassung der Qualifikationen an zukünftige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen. Besonders relevant ist deshalb nicht nur das eigene fachliche Repertoire, sondern vor allem digitale und daraus resultierend auch IT-Basiskompetenzen.
Teamleiterinnen und Teamleiter sowie Meister, Techniker und Ingenieure in den Industrie-Fertigungsbranchen – laut „2022 Skills Outlook“ des World Economic Forum erwerben Beschäftigte idealerweise jetzt neue Kompetenzen in diesen Bereichen:
- Grundlegendes Verständnis von Digitalisierung und Arbeit 4.0
- Projekt- und Teamarbeit in agilen Prozessen und Strukturen
- Kommunikationsfähigkeit und Konfliktlösung
- Lernmotivation und Bereitschaft zur Kompetenzentwicklung
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Ob für Maschinenbau, Automotive oder die Kunststoff-Chemie: Mit dem Qualifizierungschancengesetz und dem „Arbeit-von-Morgen-Gesetz“ erleichterte die Politik den Unternehmen den Zugang zur finanziellen Förderung von Weiterbildung. Beim Hochfahren der Produktion können nicht alle Mitarbeiter direkt wiedereingesetzt werden. Nach mehreren Monaten, die mit dem Infektionsrisiko, den Einschränkungen und der Kurzarbeit zugebracht werden, leidet die Motivation der Mitarbeitenden. Ein Teil von ihnen muss reaktiviert und auf die noch folgenden Wochen in dieser anhaltenden Krise vorbereitet werden.
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Die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen und die Teilhabe der Beschäftigten stehen auf dem Spiel. Aus diesem Grund sollten Unternehmen in die richtigen Ressourcen investieren: in ihre Mitarbeiter. Wer jetzt auf die Weiter-, Aus- und Fortbildung setzt, hat die bestmögliche Ausgangssituation für die Auswirkungen der Krise – und für die fortlaufenden Herausforderungen der Digitalisierung.
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