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Transformation durch Sprache: Wie die Kommunikation in Meetings den Wandel beeinflusst

Sprache als Hebel für Veränderung

Transformation in Unternehmen bedeutet nicht nur eine Änderung von Strukturen oder Prozessen, sondern auch eine Anpassung der Kultur und der Art der Kommunikation. Dabei nehmen Meetings und die Art, wie wir miteinander sprechen, eine Schlüsselrolle ein. Die Art und Weise, wie in Meetings gesprochen wird, beeinflusst unser Denken, die Entscheidungen, die wir treffen, und letztlich, wie Verantwortung und Eigeninitiative gefördert werden. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie kleine sprachliche Anpassungen in Meetings eine große Wirkung auf die Unternehmenskultur und den gesamten Transformationsprozess haben können.

 

Sprache und Verhalten: Warum Worte so viel ausmachen

Sprache ist mehr als nur ein Werkzeug zur Verständigung – sie prägt unser Denken und Handeln. Wenn eine Organisation Transformation durchlaufen möchte, reicht es nicht, nur die Strategie oder das Organigramm zu ändern; die Veränderung muss sich auch in der täglichen Kommunikation widerspiegeln. In wissensbasierten Unternehmen, in denen Kommunikation und Sprache im Zentrum der Arbeit stehen, wirkt sich jede Formulierung unmittelbar auf das Arbeitsumfeld und die Teamdynamik aus.

Die Art und Weise, wie gesprochen wird, kann entweder eine Kultur der Eigenverantwortung fördern oder das Gegenteil bewirken. Neutrale oder unpersönliche Aussagen wie „man müsste“ oder „es sollte“ mögen harmlos wirken, tragen jedoch dazu bei, dass Verantwortung diffus bleibt und Entscheidungen oft hinausgezögert werden.

 

Die Sprache der Eigenverantwortung: Vom „Man müsste“ zu „Ich werde“

Eine weit verbreitete Formulierung in Meetings ist „Man müsste mal…“. Diese Aussage bleibt unkonkret und sorgt dafür, dass sich niemand wirklich angesprochen fühlt. Auch wenn alle zustimmend nicken, bleibt häufig unklar, wer die Aufgabe letztlich übernimmt – das Resultat ist oft, dass nichts passiert.

Eine einfache, aber wirkungsvolle sprachliche Änderung besteht darin, Aussagen von „Man müsste“ auf „Ich werde“ oder „Ich möchte“ umzustellen. Durch diese Art des Sprechens übernehmen einzelne Personen Verantwortung und bringen ihre Ideen aktiv ein. Wenn jemand in einem Meeting sagt, „Ich werde diesen Punkt übernehmen und bis nächste Woche umsetzen“, zeigt dies Initiative und Eigenverantwortung. Solche Ich-Botschaften motivieren andere, sich ebenfalls einzubringen und schaffen eine klarere und verbindlichere Kommunikation.

 

Die Rolle der Moderation: Struktur schaffen für klare Sprache

Um eine neue Meetingkultur und mehr Eigenverantwortung zu fördern, kann es hilfreich sein, eine Moderation einzuführen. Eine moderierende Person achtet darauf, dass die Kommunikation in Meetings klar und konstruktiv bleibt. Wenn unklare Aussagen wie „man müsste“ aufkommen, kann die Moderation gezielt nachhaken: „Wer übernimmt diese Aufgabe?“ oder „Was genau brauchen wir, um dies umzusetzen?“

Mit solchen gezielten Fragen lenkt die Moderation die Diskussion von vagen Aussagen hin zu konkreten Handlungsabsichten. Langfristig entsteht so eine sprachliche Kultur, in der sich Mitarbeitende daran gewöhnen, klar zu kommunizieren und Verantwortung für ihre Aussagen zu übernehmen. Sprache wird auf diese Weise zu einem wertvollen Werkzeug der Transformation.

 

Die Frage „Was brauchen Sie?“ als Mittel zur Klärung und Eigenverantwortung

Ein weiterer hilfreicher Ansatz, um Eigenverantwortung in Meetings zu fördern, ist die Frage: „Was brauchen Sie?“ Diese Frage ist besonders dann wirkungsvoll, wenn jemand im Team Verbesserungsvorschläge oder Ideen äußert, aber selbst unsicher ist, wie das Ziel erreicht werden kann. Durch die Frage „Was brauchen Sie?“ wird die Verantwortung zurück auf die Person übertragen, ohne den Vorschlag abzulehnen.

Diese Frage sorgt dafür, dass sich Teammitglieder bewusst mit den Ressourcen und Bedingungen auseinandersetzen, die für das Erreichen eines Ziels erforderlich sind. Anstatt Erwartungen unklar zu formulieren und Frustration zu erzeugen, werden durch diese Frage gezielt Bedürfnisse und Handlungsschritte ausgesprochen. Teams lernen, dass es in Ordnung ist, Unterstützung zu suchen und zugleich eigenverantwortlich an der Umsetzung zu arbeiten.

 

Sprache als Ausdruck der Unternehmenskultur

Die Art, wie Menschen miteinander sprechen, spiegelt die Kultur wider, die in einer Organisation herrscht. Unternehmen, die Eigenverantwortung und Selbstorganisation fördern möchten, sollten darauf achten, wie Sprache in Meetings genutzt wird. Formulierungen wie „Wir sollten“ oder „Man könnte“ lassen Verantwortlichkeiten unklar und fördern eine Kultur der Abhängigkeit und Passivität. Aussagen wie „Ich möchte“ oder „Ich werde“ hingegen fördern Eigenverantwortung und Engagement.

Die bewusste Gestaltung der Sprache ist ein entscheidender Schritt, um eine Kultur der Verbindlichkeit und Motivation zu schaffen. Mitarbeitende, die lernen, ihre Anliegen und Ideen klar zu äußern, entwickeln ein höheres Maß an Engagement und setzen sich stärker für die gemeinsamen Ziele ein.

 

Praktische Tipps für die Umsetzung einer sprachlichen Transformation

Hier sind einige konkrete Tipps, wie Sie eine sprachliche Transformation in Ihrem Unternehmen anstoßen können:

  • Bewusstsein schaffen: Machen Sie Ihr Team auf die Wirkung von Sprache aufmerksam. Ein gemeinsames Bewusstsein für sprachliche Verantwortung hilft allen, ihre Kommunikation zu reflektieren.
  • Moderation einführen: Besonders in den ersten Wochen und Monaten kann eine Moderation helfen, alte Sprachmuster zu durchbrechen und die Gruppe auf eine klarere Kommunikation zu fokussieren.
  • Fragen stellen statt Aufgaben vorschlagen: Wenn jemand Vorschläge macht, fragen Sie gezielt: „Was möchten Sie konkret tun?“ oder „Was brauchen Sie dafür?“ Das hilft, Verantwortung klar zuzuweisen und Aufgaben konkreter zu gestalten.
  • Ich-Botschaften üben: Erinnern Sie Ihr Team daran, Vorschläge und Ideen in Ich-Botschaften zu formulieren. So wird sofort klar, wer etwas übernehmen möchte, und Unklarheiten über Verantwortlichkeiten werden vermieden.
  • Kleine Schritte anerkennen: Verändern Sie die Sprachkultur nach und nach und loben Sie Teammitglieder, die sich auf diesen Prozess einlassen. Positive Rückmeldungen zu klarer Kommunikation fördern langfristig eine neue Kultur.

 

Fazit: Meetings als Katalysator der Transformation

Die Sprache in Meetings ist ein entscheidender Hebel für die Transformation einer Organisation. Durch klare, verantwortungsbewusste Kommunikation lassen sich Eigenverantwortung und Selbstorganisation im Team fördern. Ein moderierter, reflektierter Einsatz von Sprache schafft eine Kultur der Verbindlichkeit und sorgt dafür, dass sich alle Teammitglieder einbringen und aktiv zur Zielerreichung beitragen.

Eine erfolgreiche Transformation beginnt im Kleinen – und oft ist es die Sprache, die den ersten Schritt in Richtung Veränderung markiert. Unternehmen, die eine nachhaltige Veränderung anstreben, sollten daher ihre Meeting-Kultur reflektieren und bewusst gestalten. So wird Sprache zu einem wertvollen Werkzeug auf dem Weg zur Transformation.

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