5.000 Beratungen für Menschen aus 100 Ländern: Projekt IQ-Netzwerk abgeschlossen
- Date 12. Dezember 2022

5.000 Beratungen für Menschen aus 1.000 Ländern - Projekt IQ-Netzwerk abgeschlossen
Sieben Jahre war das BNW Teil des IQ-Netzwerks (Förderprogramm “Integration durch Qualifizierung” des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales), in Niedersachsen gesteuert vom RKW Nord. Zum Ende des Jahres 2022 verabschiedet sich das BNW aus dem Förderprogramm, auch das Netzwerk wird in der bisherigen Form nicht fortgeführt.
Als Mitglied des IQ-Netzwerks hat sich das BNW seit 2015 dafür engagiert, dass im Ausland erworbene Berufsabschlüsse häufiger in eine bildungsadäquate Beschäftigung münden. Allein in der letzten Förderperiode zwischen 2019 bis 2022 wurden fast 5.000 Beratungen zur Anerkennung von Berufs- und Studienabschlüssen von im Schnitt je sechs BNW-Berater*innen an den Stand-orten Oldenburg und Lüneburg durchgeführt. Die Top 5: Syrien, Iran, Irak, Rumänien und Russland.
Ein praxisbezogener Teil des IQ-Netzwerks war das IQ-Mentoring: In den Regionen Oldenburg, Osnabrück, Braunschweig und Salzgitter wurden in knapp zwei Jahren mehr als 80 Akademiker*innen aus dem Ausland begleitet und mit Profis vor Ort zusammengebracht, die ihnen beim Einstieg in die Arbeitswelt mit Tipps und Know-how zur Seite standen. Das Projekt „IQ Mentoring – Im Tandem zum beruflichen Erfolg“, das vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) in den vergangenen Jahren erfolgreich aufgebaut wurde, endet jetzt mit vielen kleinen und großen Erfolgsstorys.

Savo Čovičković war einer dieser Mentees. Er hat in Bosnien 13 Jahre lang Akkordeon, Klavier und Keyboard unterrichtet. Dank der Unterstützung seines Mentors, dem Bluesmusiker Todor „Tosho“ Todorović, begeistert er in der Region Osnabrück nun Schüler*innen am Institut für Musik an der Hochschule. Todorović nutzte seine Kontakte, die es Čovičkovićaus leichter machen, seinen im slowakischen Bratislava erworbenen und hier anerkannten Master in Musikerziehung praktisch umzusetzen.

Im Landkreis Osnabrück ließ sich Landrätin Anna Kebschull von diesem innovativen Ansatz inspirieren. Sie übernahm dort die Schirmherrschaft über das Projekt. „Manchmal braucht es einfach Menschen und nicht nur Theorie oder Zertifikate“ fasste IQ-Projektleiter Dr. Zeljko Dragic die Projektarbeit zusammen. „Offenheit und Lust, gewonnene Erfahrungen weiterzugeben, waren neben einem breit aufgestellten beruflichen Netzwerk und Berufserfahrung die besten Voraussetzungen, als Mentorin und Mentor mitzumachen.“
Die Spanne der Berufe beim IQ-Mentoring reichte bis zum Innenarchitekten Khaled A. aus Syrien. Der hochmotivierte Mann mit sehr guten Sprachkenntnissen hatte zum Schluss des Programms noch einen Mentor gefunden, der ihm über das Projektende hinaus helfen kann, seinen „beruflichen Kompass“ wiederzufinden und mit einem gesundheitlichen Handicap in der Berufswelt umzugehen.
Kontakt:
Dr. Zeljko Dragic
Tel.: 01736065438